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Kulturerbe Film

In Südtirol wie auch im Bundesland Tirol gibt es eine Fülle von bisher ungenutzten, unerschlossenen und damit für die interessierte Öffentlichkeit unzugänglichen Filmbeständen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Schmalfilme, die von Privaten ab den 1960er Jahren im alltäglichen und familiären Kontext aufgenommen wurden, aber auch um audiovisuelle Medien (Film- und Tondokumente), die im professionellen Umfeld entstanden sind. Die Notwendigkeit der Sicherung und Dokumentation von Filmmaterial beweisen zahlreiche erfolgreich durchgeführte Projekte im europäischen, deutsch- und italienischsprachigen Raum.

Der Wert und die Einzigartigkeit des Amateur- und speziell des Familienfilms liegen aus kultur- und zeithistorischer Sicht in folgenden Aspekten:
- Dokumentation von sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen (Lebens- und Erwerbsformen, Freizeitverhalten, Feste und Riten bei Lebensübergängen, ...)
- Dokumentation von landschaftlichen, baulichen und technischen Entwicklungen (Landschaftsbild, Urbanistik, Handwerk und Industrie, Verkehrsstrukturen, ...)

Zudem zeigt die Praxis, dass ein Großteil des Filmmaterials bereits akuten Gefährdungen durch den natürlichen Alterungsprozess, inadäquaten Lagerbedingungen und oft nicht mehr vorhandenen oder funktionstüchtigen Abspielgeräten ausgesetzt ist. Daraus und aus der Tatsache, dass im Moment noch Filmer oder dargestellte Personen, die Auskunft über den Entstehungszusammenhang und Inhalte geben könnten, zur Verfügung stehen, ergibt sich dringender Handlungsbedarf, aber auch die Chance einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Nutzung des audiovisuellen Kulturerbes zu leisten.